In den letzten Jahren drängte sich ein bis dahin gänzlich unbekannter Begriff in die deutsche Sprachlandschaft: Fundraising. Zwar hat sich diese Praxis bereits einigermaßen etabliert, jedoch wissen die meisten Menschen immer noch nicht, was hinter dem neuartigen englischen Begriff steckt.
Erklärung des Begriffs
Die offizielle Definition ist genauso lang wie kompliziert. Kurz und knapp: Fundraising bedeutet, Spenden zu sammeln – mehr nicht. Zumeist profitieren gemeinnützige Organisationen oder kleine Unternehmen davon.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Fälle, in denen ein Unternehmen nur gegründet werden kann, weil genügend Spenden zusammen kommen, um die Kosten einer Gründung zu decken. Zumeist wird in diesem Fall im Rahmen einer Fundraising-Kampagne ein Produkt oder eine Produktidee vorgestellt – wenn diese genug Menschen gefällt, dann kommen genügend Spenden zusammen, um das Unternehmen zu gründen.
Vertrauensbeweise durch Kontrolle
Doch wie ist es um das allgemeine Vertrauen in Fundraising-Kampagnen bestellt? In Deutschland gibt es bestimmte Organisationen, die den Umgang mit Spendengeldern prüfen. Hierbei wird nach der Prüfung ein sogenanntes Spendensiegel vergeben, wenn mit den Geldern korrekt, fair und transparent umgegangen wird. Beispiele wären das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), die Initiative Transparente Zivilgesellschaft oder der Deutsche Spendenrat.
Kurze Statistik
Diese Organisationen tragen in Deutschland einen wesentlichen Teil dazu bei, dass das Spendenaufkommen nach wie vor recht hoch ist. Laut der Bilanz des Helfens 2018, einer Statistik zum Spendenverhalten der Deutschen, die der Deutsche Spendenrat e. V. herausgab, wurden im Jahr 2018 etwa 5,3 Milliarden Euro gespendet. Zwar gab es im Vergleich zu den Vorjahren bei der Spendenhäufigkeit ein leichtes Minus, dafür stieg allerdings der durchschnittliche Betrag pro Spende.
Wie immer steht bei den deutschen Spendern die humanitäre Hilfe im Vordergrund. Mit einem Anteil von 73,7 Prozent liegt dieser Aspekt klar auf Platz 1. Doch gegenüber den letzten Jahren wird auch vermehrt für Tierschutz, Sport und Klimaschutz gespendet. Dabei ist zu beachten, dass regionale Projekte meinst mehr Zuspruch bekommen: Etwa zwei Drittel der Spenden gingen an regionale oder zumindest nationale Projekte.